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Leserbriefe

Mittwoch, 20.01.2010



Utz Martin schrieb:
"Kein Platz dafür, anderen seinen Glauben aufzuzwingen"

Es ist immer wieder interessant, wie religiöse Fanatiker, egal welcher Religion sie angehören, es schaffen, eine unsinnige Diskussion anzustossen.
Leider verstehe ich kein Arabisch, so daß mir nicht klar ist, ob Allah einfach nur Gott bedeutet oder ob es sich, wie eta bei Jahwe oder Jehova, um den Namen Gottes handelt. Daß Juden und Christen jeweils auf ihre Weise an denselben Gott glauben ist ja glücklicherweise unbestritten.
Allerdings gibt es auch ausreichend Hinweise darauf, daß der Gott der Muslime mit demjenigen der Juden und Christen identisch ist. Das ist insofern wichtig, als es dann nicht mehr darum geht, welcher Gott der wahre ist. Vielmehr geht es dann nur noch darum, welcher Weg ihm zu dienen der richtige ist.
Aber leider bietet auch das noch genügend Anlass zu Streit und Krieg.
Insofern gefällt mir der Schluss des Artikels sehr gut.
Da lese ich heraus (das ist natürlich Interpretation), daß Juden, Christen und Muslime Gott (aus meiner Sicht teilen alle drei sich denselben Gott, gehen jedoch unterschiedliche Wege) am besten dadurch dienen, daß sie den jeweiligen Weg gehen, den ihnen ihre Religion vorgibt ohne die jeweils anderen beiden Religionen minder zu achten oder ihnen gar den eigenen Glauben aufzuzwingen. Wenn Gott uns nämlich als freie Wesen geschaffen hat, die einen eigenen Verstand haben (und davon gehen ja Juden, Christen und Muslime meines Wissens aus) ist kein Platz dafür, anderen seinen Glauben aufzuzwingen.
Ich gehe davon aus, daß Gott möchte, daß wir aus freien Stücken zu ihm kommen und nicht, weil einer seiner Anhänger uns vor die Wahl gestellt hat zu sterben oder Gott zu dienen.

Für uns hier in Deutschland heißt das, daß wir endlich anerkennen müssen, daß es eine ganze Reihe Muslime in diesem Land gibt, die ebenso wie wir Christen ein Recht darauf haben, ihre Religion auszuüben. Wenn es sich dabei ergibt, daß Menschen, die bisher Christen waren zum Islam konvertieren, dann ist das nun einmal so. Ich glaube auch nicht, daß es "den einen Weg" zu Gott gibt. Immerhin hat Gott ja offenbar die Grundlage dafür gelegt, daß es wenigstens drei Religionen gibt, die ihm unmittelbar folgen. Und obendrein hat er sogar noch andere Weltanschauungen zugelassen, die ihn zwar als Schöpfergott leugnen, aber dennoch gut für die Schöpfung sind.
Warmherzige Buddhisten oder Taoisten (die nich an einen Schöpfergott glauben) sind imer noch besser als Christen oder Muslime, die grausam sind. Im übrigen glaube ich nicht, daß Gott es nötig hat, daß wir für ihn den Teufel bekämpfen. Das kann er selbst viel besser als wir, verfügt er doch über bessere Möglichkeiten. Und bei unseren Entscheidungen, die wir vermeintlich für unseren Gott treffen, können wir nie wirklich sicher sein, daß wir damit nicht eher des Teufels Willen ausführen. Und es wäre schon eine schöne Überraschung, wenn wir dann vor Gott stehen und uns freuen, daß wir viele seiner Feinde getötet haben (wie das ja z.B. bei arabischen Terroristen der Fall ist) und er uns dann zurückweist, weil er der Ansicht ist, daß es gar nicht unsere Aufgabe war, seine Feide zu töten, weil er die nur deswegen geduldet hat, um uns zu prüfen. Oder es waren gar nicht seine Feinde, sondern nur Kinder, die einen anderen Weg gegangen ist, der für ihn aber auch in Ordnung ist. Der Dalai Lama ist z.B. der Ansicht, daß es so viele verschiedene Religionen gibt, weil eine einzige Religion nicht für jeden Menschen geeignet wäre, da wir Menschen ja nun einmal ziemlich unterschiedlich sind. Demnach führen also viele Wege zu Gott (selbst wenn man nicht an einen Schöpfergott glaubt, sondern das Nirvana anstrebt).