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Leserbriefe

Dienstag, 20.04.2010



Muhammad Abdullah schrieb:
"Als würde der Staat im Gespräch mit der katholischen Kirche den Kirchenkritiker Drewermann zu Rate ziehen"

Ich finde Ihre Entscheidung konsequent und richtig. Die Islamkonferenz soll offensichtlich nicht zur Anerkennung des Islam führen oder zumindest dazu beitragen. Vielmehr werden hier vom Innenminister einseitig Konditionen und Themen diktiert. Ich frage mich, welchen Sinn es da noch macht, an solch einer Konferenz noch teilzunehmen, wenn die Hauptvertreter der Muslime in Deutschland übergangen werden und nicht gleichberechtigt behandelt werden. Als weitaus schlimmer empfinde ich jedoch die nun ans Licht getretene Absicht, die islamische Theologie staatlicherseits zu beeinflussen.
Wir Muslime fordern wie andere Religionsgemeinschaften auch, selbstbestimmt auf dem Boden des Grundgesetzes unsere Religion ausüben zu können. Aber gerade das soll mit der Islamkonferenz nicht erreicht werden. Der Dialog mit den Muslimen wird durch die Teilnahme von "Islamkritikern" völlig konterkariert und ad absurdum geführt. Es ist so, als würde der Staat im Gespräch mit der katholischen Kirche den Kirchenkritiker Drewermann zu Rate ziehen.
Leute wie Frau Kelek und Co, die in der undifferenzierten Islamkritik und im Spiel mit Vorurteilen eine lukrative Nische für Ihre "Bücher" gefunden haben, sind im Gespräch mit den Muslimen fehl am Platz. Der Gedanke der Gleichberechtigung der Muslime ist im Innenministerium anscheinend noch nicht angekommen. Wie ist sonst zu erklären, dass der Staat nur mit den bekannten Islamkritikern im Gepäck mit unseren Verbänden spricht.