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Mittwoch, 03.04.2019

Opposition auf dem Vormarsch - Erdogan verliert Stimmen

Die Opposition CHP gewinnt in den meisten Großstädten darunter Istanbul und Ankara

Istanbul (KNA) Im Wahlkrimi in Istanbul zeichnet sich ein Sieg der Opposition ab. Nach dem vorläufigen Endergebnis wird die CHP wohl auch in der türkischen Metropole den Bürgermeister stellen - nachdem sie sich bei den Kommunalwahlen am Sonntag schon in mehreren anderen Großstädten durchsetzen konnte. Noch immer seien aber nicht alle Stimmen ausgezählt, teilte die Wahlkommission am Montagabend mit.

Zuerst hatte sich am Sonntagabend der Kandidat der Regierungspartei AKP, Binali Yildirim, zum Sieger erklärt. Kurz darauf tat es ihm CHP-Kandidat Ekrem Imamoglu gleich. Gegen Mitternacht stoppte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu plötzlich die Berichterstattung zur Stimmenauszählung. Am Montagnachmittag zeigten dann auch die staatsnahen Medien den Kandidaten der säkularen CHP in Führung.

Der Sieg Imamoglus über Yildirim, den alten Gefolgsmann von Präsident Recep Tayyip Erdogan, wäre nicht nur wegen der wirtschaftlichen Bedeutung Istanbuls schmerzhaft für die AKP. In der Millionenmetropole hatte Erdogan 1994 selbst als Chef der Stadtregierung seinen Aufstieg an die Staatsspitze begonnen.

Der Vorsprung Imamoglus ist denkbar knapp. Am gestrigen Nachmittag betrug der Abstand wenige tausend Stimmen. Die Opposition siegte in den meisten türkischen Großstädten, darunter Ankara, Antalya, Izmir und Adana. Überall dort fiel der Vorsprung allerdings eindeutiger aus als in der 16-Millionen-Metropole am Bosporus. Sowohl Ankara als auch Istanbul wurden in den vergangenen 20 Jahren von der AKP regiert. Zu den Kommunalwahlen waren rund 57 Millionen Türken aufgerufen.